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Tatort Henstedt-Ulzburg

Rebeitrag beim „Viva la Antifa“-Konzert vor der Roten Flora mit Danger Dan

Wir stehen hier heute als Antifaschist*innen und kämpfen alltäglich gegen rechte, rassistische und faschistische Missstände. Trotzdem bleiben viele Fälle unter dem Radar.

Daher bedanken wir uns, dass das Bündnis Tatort-Henstedt Ulzburg hier kurz sprechen kann.

Vor 3 Jahren, am 17. Oktober 2020, fuhr ein AfD-Mitglied mit seinem tonnenschweren Pick-Up bei einer antifaschistischen Kundgebung in Henstedt-Ulzburg, nördlich von Hamburg, gezielt in vier Antifaschist*innen. Er verletzte sie teils schwer und nahm ihren Tod billigend in Kauf.

Einige der Verletzungen sind so lebensverändernd und schwerwiegend, dass die Betroffenen bis heute mit den körperlichen und psychischen Folgen kämpfen. Einer der Betroffenen kann aufgrund massiver Rückenverletzungen seinen Beruf nicht mehr ausüben, eine weitere Person ist in ihrer beruflichen Perspektive eingeschränkt.

Eine der Betroffenen ist eine Schwarze Frau. Sie beschreibt, wie sie die Tat erlebte:
„Ich wurde nicht einfach nur umgefahren, ich wurde mit dem Auto verfolgt und schlussendlich umgefahren. Ich bin wortwörtlich in Todesangst um mein Leben gerannt, als Melvin S. dieses riesige Auto auf mich zugesteuert hat und mich mehrere Meter damit gejagt hat.“

Die Betroffenen fordern: die politische Dimension der Tat muss anerkannt werden! Henstedt-Ulzburg war ein rechter und rassistischer Anschlag!

Seit Juli läuft der Prozess vor dem Landgericht in Kiel, der Täter ist u.a. wegen versuchten Totschlags angeklagt. Termine sind bis Ende des Jahres angesetzt. Vor Gericht wurde deutlich, was Antifaschist*innen bereits kurz nach der Tat recherchierten: Der Täter Melvin S. ist ein Neonazi. Er hat einen ausgeprägten Hass auf Linke, auf seinem Handy wurde rassistische und antisemitische Propaganda, darunter beispielsweise Hakenkreuzbilder gefunden.

Es ist nicht das erste Mal, das ein Neonazi ein Auto als Waffe nutzt und wohl leider nicht das letzte Mal, dass ein AfDler zur Tat schreitet. Solche Angriffe sind die Folge der menschenverachtenden & rassistischen Hetze der AfD und Ausdruck aktueller politischer Verhältnisse! Dem können wir nur gemeinsam & entschlossen etwas entgegen setzen!

Wir als Soli-Bündnis rufen auf: Unterstützt Betroffene rechter und rassistischer Gewalt, redet über solche Fälle und über die Tat von Hensted-Ulzburg, lasst nicht zu, dass rechte und rassistische Angriffe unbekannt bleiben. Informiert euch, engagiert euch, bietet Betroffenen Unterstützung an und begleitet sie bei Prozessen – und kommt, wenn ihr könnt, zum Prozess nach Kiel!
Infos & aktuelle Termine findet ihr auf unseren Social Media Kanälen bei Twitter und Instagram, unter dem Hashtag TatortHU und auf dem Blog tatorthenstedtulzburg.noblogs.org.

Antifaschismus heißt Solidarität! Nieder mit der AfD!

Viva la Antifa!

Bündnis Tatort Henstedt-Ulzburg